Ich sehe Dich in tausend Bildern, Maria, lieblich ausgedrückt

Wunderbare Marienbilder

„Sohn, siehe da, deine Mutter!“ (Joh. 19,27). Seit Jesus dem Apostel Johannes mit diesen Worten vom Kreuz herab Seine Mutter anvertraut hat, ist die Mutter Jesu auch zur Mutter aller Seiner Jünger, zu unser aller Mutter geworden. In Ost und West werden seit uralter Zeit Kirchen ihr geweiht und Bilder von ihr verehrt. Auf der ganzen Welt gibt es Wallfahrtsorte, die von Millionen von Menschen jedes Jahr besucht werden.
Und es gibt nicht nur Orte, wo Maria selbst erschien, sondern auch wunderbare Bilder, an denen besondere Zeichen der Gnade überliefert sind.
Wir wollen uns deshalb in einer Reihe mit verschiedenen Marienbildern beschäftigen, die wegen der an ihnen offenbarten Gnadenzeichen vielen Menschen besonders lieb geworden und manchmal sogar durch einen kirchlichen Gedenktag hervorgehoben sind.

Maria, Mutter vom guten Rat (Fest: 26. April) Eine uns allen bekannte und in der ganzen Kirche beliebte Anrufung Mariens lautet: „Mutter vom guten Rat!“ Sie hat besonders in der heutigen Krise der Kirche wieder neu an Bedeutung gewonnen und wurde von Papst Leo XIII. auch in die lauretanische Litanei aufgenommen.
Päpste vor und nach ihm haben Maria als Mutter vom guten Rat ebenfalls immer wieder uns vor Augen gestellt. Und auch die ganze Christenheit ruft seit jeher zu Maria in allen persönlichen und kirchlichen Nöten um Rat und Hilfe.
Denn schon das erste Wunder und Eingreifen Jesu hier auf Erden für die Menschen hat Maria durch ihren Rat vermittelt: Als bei der Hochzeit zu Kana (vgl. Joh.2,1ff.) wegen des ausgehenden Weins große Ratlosigkeit unter den Gastgebern eintrat, da hat sie den Brautleuten durch ihre Fürsprache bei Jesus aus der äußerst peinlichen und scheinbar ausweglosen Not geholfen, indem sie die Diener der Hochzeitsfeier anwies, das zu tun, was Jesus ihnen sagen würde, obwohl die eigentliche Zeit der Offenbarung Seiner Macht und Größe noch gar nicht gekommen war. Sie sagte nicht viel, nur: „Was Er euch sagt, das tut!“ (Joh. 2,5), und empfahl sie so ihrem Sohn, der das Vertrauen Seiner Mutter und der Menschen mit wunderbarer göttlicher Hilfe und Fürsorge beantwortet.
Der Rat, den Maria gibt, entstammt nicht menschlicher Berechnung, sondern Er ist ein Geschenk des Heiligen Geistes, dem Maria ihr Herz geöffnet hat. Und so lenkt sie unsere Überlegungen nicht auf menschliche „Weisheit“ hin, sondern sie führt uns zu ihrem göttlichen Sohn und lehrt uns, auf Ihn zu hören, der allein uns aus unseren Nöten helfen kann. Sie offenbart uns damit Gott selbst, Seine Liebe, die uns retten will. Zugleich zeigt sie auch ihre eigene mütterliche Liebe für uns, die sich uns zuneigt und auch bei übernatürlich scheinbar belanglosen Dingen, wie einem Mangel an Wein, als unsere fürsorgende und mitfühlende Mutter für uns eintritt und sorgt.
Papst Leo XIII. schrieb dazu in seinem Dekret vom 22.April 1903: "Maria verdient diesen Titel in zweifachem Sinn: Weil ihr Sohn Gottes Heilsratschluss an die Menschheit ist und weil sie mit ihrem Wort `Was er euch sagt, das tut!´ einen Rat von letzter Gültigkeit gegeben hat, denn wer einen ratsuchenden Menschen auf Christus und sein Wort verweist, rät ihm stets gut".
Wenn Jesus sie uns als Mutter gegeben hat, kann es auch gar nicht anders sein. Maria steht Jesus Christus als Mutter am nächsten, sie hat sich ganz dem Willen Gottes geöffnet und ist so als Mutter Christi auch die Braut des Heiligen Geistes geworden. Sie kennt den Willen Gottes und möchte ihn auch uns offenbaren. Sie kennt aber auch die Not ihrer Kinder und möchte ihnen helfen.
Nicht umsonst trägt sie auf den Bildern meist das Jesuskind, das sie auch uns entgegenhält, damit auch wir uns von Jesus belehren lassen, der ja das schwerste Leiden für unsere Erlösung auf sich genommen hat, damit auch wir fähig und bereit werden, das Kreuz mit ihm für uns und andere zu tragen.
Die Bilder, die in der Kirche unter dem Titel „Maria, Mutter vom guten Rat“ bekannt sind und verehrt werden, sind in der Regel nach einem bestimmten Typus gemalt, der auf ein Bild in der Augustinerkirche in Genazzano, circa 45 km südöstlich von Rom gelegen, zurückgeht. Sie zeigen Maria mit ihrem göttlichen Sohn auf dem Arm, beide einander wortlos und liebend zugeneigt.
Das Bild in Genazzano wurde durch seine wunderbare Herkunft berühmt. Es soll ursprünglich aus Albanien stammen und in Skutari, dem heutigen Shkodra, verehrt worden sein, das seit 1396 unter venezianischer Verwaltung stand.
Albanien geriet immer wieder in die Bedrängnis osmanisch-muslimischer Eroberungsversuche. Und so wurde auch Shkodra ab 1463 von muslimischen Truppen belagert. Bevor die Kirche und das Marienbild aber nach der osmanischen Eroberung (1479) durch die Hände der Ungläubigen zerstört werden konnte, soll es sich vom Putz der Wand gelöst haben und auf wunderbare Weise nach Italien übertragen worden sein.
In Genazzano aber habe zu dieser Zeit die fromme Witwe Petruccia die baufällige Kirche, die schon damals der Mutter vom guten Rat geweiht war, renovieren lassen. Ihr sei jedoch das Geld ausgegangen, so dass sie dem Spott der Menschen nur antworten konnte: „Ihr werdet sehen, die heilige Jungfrau wird schon selber sorgen, dass ihr Haus vollendet wird“.
Zur Zeit der Vesper am St. Markus-Tag, dem 25. April 1467, als die ganze Stadt gerade eine Prozession veranstaltete, sei in der Luft plötzlich himmlische Musik zu hören gewesen und das Bild Mariens schwebte vom Himmel und ließ sich an einer Mauer über einem Altar, der gerade in Arbeit war, nieder. Von dieser Kirche leitet das Bild seinen Namen her, und der jährliche Gedenktag dieser Ankunft des Bildes am 26. April wurde auch der Gedenktag der Mutter vom guten Rat.
Wegen des wunderbaren Vorfalls eilten die Menschen aus nah und fern bald in großer Zahl nach Genazzano. Als dann auch noch andere Wunder vor diesem Bild geschahen und auch viele Kranke Heil und Gesundheit wieder erlangten, ließen sie so viel Spenden zurück, dass die Kirche leicht und in viel schönerem Glanz als ursprünglich geplant renoviert werden konnte. Maria hatte so den Glauben der seligen Petruccia auf wunderbare Weise belohnt und zugleich der ganzen Stadt Genazzano ein großes Geschenk gemacht.
Aus der gleichen Zeit wird überliefert, dass zwei Albaner, die in Skutari vor dem Bild beteten, plötzlich sahen, wie sich das Bild von der Wand löste und in der Luft schwebte. Verwundert seien sie ihm gefolgt und so seien sie übers Meer bis nach Rom geführt worden, wo sie es allerdings aus den Augen verloren hätten. Doch die Kunde von der wunderbaren Ankunft eines Bildes in Genazzano sei schließlich auch ihnen zu Ohren gekommen, worauf sie nach Genazzano eilten und dort ihr geliebtes Bild von Skutari fanden, worauf sie sich auch voll Freude in Genazzano niederließen. Noch heute gebe es in Genazzano deswegen auffällige und fremd klingende Namen.
Da in der Kirchen-Chronik von Genazzano nur vermerkt ist, dass das Bild wunderbar an der Wand erschienen sei, vermuten manche, dass das überlieferte Wunder vielleicht darin bestanden hätte, dass man bei der Renovierung vielleicht den Putz abgelöst hätte und dann darunter ein älteres Bild erschien.
Ein solcher Vorfall wäre zwar denkbar, dürfte aber nicht leicht die schnelle und weite Verbreitung der Kunde und die Begeisterung mit der großen Menge an Wallfahrern und Wundern erklären, die überliefert sind, so dass eigens ein Notar beauftragt werden musste, der all die Wunder, die berichtet wurden, aufzeichnen und bezeugen sollte.
Es sind dabei nicht nur die Wunder an den vielen Menschen bemerkenswert, sondern auch die Art des Bildes selbst: Das Auffallende und beinahe Unglaubliche am Marienbild von Genazzano besteht darin, dass es nicht auf Holz oder Leinwand, sondern auf einer dünnen Schicht Putz gemalt erscheint.
Es befindet sich gegenwärtig in einer Seitenkapelle der Kirche Unserer Lieben Frau vom Guten Rat, die zwischen 1621 und 1629 erbaut wurde, nachdem die von Petruccia restaurierte Kirche schließlich abgerissen worden war. Ungefähr 39½ cm breit und 44½ cm hoch ist das Gemälde ein Fresko, das auf einer dünnen Schicht, die nicht viel dicker als Papier war, aus Gips oder Porzellan gemalt wurde. Ein Schriftsteller beschreibt es als ein Fresko auf einem Material, das Eierschalen ähnelt.
Bei einer Untersuchung anlässlich der Krönung vom 17. November 1682 unter Innozenz XI. wurde auch festgestellt, dass es nicht wie andere Bilder an der Wand befestigt ist, sondern dass diese Putzschicht nur an einer Stelle mit der Mauer verbunden und so beinahe selbsttragend erscheint.
Wie dem auch sei, Maria hat hier schon vielen Menschen geholfen. An der Halskrause des Jesuskindes hat man angeblich auch Spuren einer Inschrift gefunden: Viva…. fecit. Manche gehen deshalb davon aus, dass jemand aus der Künstler-Dynastie der Vivarini das Bild gemalt hätte, die im 15. Jahrhundert vor allem im Herrschaftsgebiet Venedigs tätig war, zu dem damals auch viele Gebiete rund um die Adria, auch im heutigen Albanien, gehörten. Andere schreiben es einem Maler aus der Schule des Gentile Fabriano (1250 – 1318) zu, wieder andere sehen darin eine umbrische Maltradition, da es nicht wirklich zur Art der Madonnen von Vivarini oder Fabriano zu passen scheint.
Wie auch immer der menschliche Ursprung des Bildes gedeutet werden mag, das Bild zeigt Maria in inniger Vertrautheit mit dem Jesuskind, Wange an Wange, wie man es auch in der Ikonentradition als Typus der „Eleusa“, der „Erbarmenden“, kennt.
Maria und ihr Kind erscheinen in einer Art innerer Zwiesprache, so ähnlich, als würde das Jesuskind Maria etwas ins Ohr flüstern, das sie in ihrem Herzen bedenkt, welche Haltung auch der betrachtende Beter einnimmt, der hier bei Maria Rat sucht und diese Worte Jesu von Maria weitergesagt zu erhalten hofft.
Das Jesuskind hat zwar die Gestalt und Form eines Kleinkindes, trägt aber zugleich auch Züge eines erwachsenen, reifen Mannes. Das Reden, der Rat, die Initiative, scheint mehr von diesem Kind auszugehen, als von der Mutter, um deren Hals es seine Hände legt. Es ist der Ausdruck einer besonderen Vertrautheit, eines Sprechens der Herzen, wobei Maria mehr als die Hörende, das Kind, auch ohne dass es den Mund öffnet, eher als das Sprechende erscheint.
Der Rat, den uns Jesus und Maria auf diesem Bild geben, ist also kein lauter, aufdringlicher, sondern ein ganz stiller, vertraulicher. Wer auf Jesus hören will, muss wie Maria das Ohr an Seine Wange legen, die Wange eines kleinen Kindes, das aber gerade dadurch besser, einfacher und verständlicher zu uns sprechen kann, weil es uns nicht komplizierte oder große Worte ins Ohr flüstert, sondern die einfachen, wahren und dennoch bestimmten Worte Gottes, der zu uns zugleich reif und vollendet spricht, aber sich unser annimmt in Gestalt eines kleinen, schwachen und demütigen Kindes.
Ohne dass Maria und Jesus lachende oder auch nur lächelnde Züge aufweisen, spiegelt sich in ihren Gesichtern dennoch Liebe, Freude und ein tiefer innerer Friede. Der Mund ist geschlossen und dennoch beredt, sie blicken sich nicht äußerlich an und sind dennoch ganz beieinander in einer tiefen Herzensgemeinschaft.
Es ist diese Haltung des aufmerksamen, liebenden Hörens, die beim Betrachten auch auf den Beter übergeht. Was will Jesus uns sagen? Was hat das Kind Maria mitgeteilt oder was will es ihr noch ins Ohr flüstern, dass sie es uns, die wir sie betrachten, auch von Herz zu Herz weitersagen kann?
Es ist nicht die Sprache der Worte, die durch dieses Bild zu uns spricht, sondern eine Sprache der Herzen, die einander besser verstehen, als Menschen, die nur äußerlich etwas mitzuteilen haben. Und so ist es kein Wunder, dass gerade dieses Bild, das in einer Kirche erschienen ist, die der Mutter vom guten Rat geweiht war, auch den davor betenden Menschen den Rat Gottes durch das Bild Seiner Mutter weitergegeben hat.
In Albanien wird Maria als die „Zoja e Bekueme“, die „Selige und Liebe“ (Frau) seit jeher verehrt, besonders auch in den Auseinandersetzungen mit den Osmanen. Besonders ein Bild in Skodra war Zentrum ihrer Verehrung. Und bis heute wird die Legende dieses Bildes dort erzählt. Auch heute noch, nach Jahrzehnten atheistischer Staatsdiktatur und nach Jahrhunderten muslimischer Herrschaft findet man in den Häusern vieler christlich gebliebener Familien noch Nachbildungen dieses Bildes, das in Zeiten der Verfolgung oft nur heimlich und versteckt verehrt werden konnte, das aber dennoch als Zeichen der Gegenwart Jesu und Mariens den Menschen wertvoll und heilig geblieben ist und ihnen gerade in den schwersten Zeiten immer Trost, Hoffnung und Rat vermitteln durfte.
In unseren Ländern wurde das Bild vor allem durch die Augustiner-Eremiten bekannt, da sie seit alter Zeit das Heiligtum von Genazzano betreuen und besonders seit einem Ordens-Kapitel von 1753 die Liebe zu Maria und ihrem Sohn auch durch die Bekanntmachung dieses wunderbaren Bild zu verbreiten suchten.
Damals stiftete einer ihrer Brüder, der römische Augustinerpater Andreas Bacci, nach Genesung von einer Krankheit über 70.000 Nachbildungen, damit sie überall verbreitet werden möchten. Und so kam dieses Bild auch bis nach Wien, wo es von Kaiserin Maria Theresia (1717 - 1780) hoch verehrt wurde und wo ihm der Kaiser selbst ein schönes Gotteshaus errichten ließ, das heute noch von den Augustiner-Eremiten betreut wird.
In all den vielen Kirchen und Kapellen, wo heute die Mutter vom guten Rat verehrt wird, finden wir Abbilder, die dem Bild von Genazzano nachempfunden oder nachgemalt wurden. Sie alle tragen diese Botschaft der Nähe und Bereitschaft, uns guten Rat zu erbitten und weiterzugeben, in ihrer Art der Darstellung in sich.
Maria lehrt uns mit ihrem Verhalten, wie auch wir Rat geben sollen, und zeigt uns somit letztlich auch unsere Sendung als Glieder der Kirche Christi. Unsere Mission, was so viel heißt wie Sendung, besteht nicht darin, eigene Weisheit zur Schau zu stellen oder den Menschen aufzudrängen, sondern Wegweiser zu sein für die wahre Weisheit, die nur in Gott wohnt und unseren begrenzten Horizont weit überragt. Nur sie gibt uns den rechten Blick auf die Wirklichkeit, auch auf unsere Not, und hilft uns, den rechten Weg zu finden und zu gehen. Gott in Seiner Wahrheit und Liebe kann aber nur gefunden werden in Seinem Sohn, der Mensch geworden ist, damit auch wir wieder wahre Kinder Gottes werden können.
Weil Gott die Liebe ist, so ist auch der wahre Rat immer Aufforderung zur Liebe. Menschlicher „Rat“ und menschliche „Klugheit“ verleiten uns gern dazu, Sünde in Kauf zu nehmen, um etwas „Gutes“ damit zu erlangen oder zu erreichen. Wir werden so aber nie Gutes tun oder erreichen, wenn wir die Liebe verraten oder verleugnen!
Die Liebe ist nicht immer auf den ersten Blick leicht, aber wenn wir sie im Geiste Gottes suchen, so schenkt sie uns doch immer ihre guten Früchte, die letztlich auch alle Not, in der wir uns befinden, an Wert weit überragt und sie so in ihrer tiefsten Wurzel auch besiegt. Wenn wir uns wie Maria dem Heiligen Geist öffnen, dann nur empfangen wir guten Rat und ernten auch dessen gute Früchte: „Die Früchte des Geistes aber sind: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Milde, Güte, Treue, Sanftmut, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit, Keuschheit“ (Gal. 5,22).
Was immer unsere Not sein mag, nur in dieser Haltung der Liebe im Heiligen Geist werden wir einen wahren und guten Ausweg finden, ja den Weg zum Leben überhaupt. Wer auf diesem Weg wandelt, dessen Leben wird wertvoll und reich, auch wenn er nicht viele materielle Güter besitzt. Zu diesem reichen, erfüllten Leben will Christus uns führen. Viel Ratlosigkeit herrscht ja unter den Menschen, weil sie den wahren Wert des Lebens nicht erkennen, und „Unwerten“ nachlaufen, die nicht Leben, sondern nur Tod in sich tragen.
„Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, und alles (übrige) wird euch dazu gegeben werden!“ (Mt.6,33). Alle Nöte des Menschen, ob in der Beziehung zu seinen Mitmenschen oder in materieller Hinsicht, ob sie nun durch eine scheinbar unlösbare Verstrickung in das Böse oder durch sonstige Gewalten des „Schicksals“ verursacht sein mögen, können nur besiegt und in einen größeren Zusammenhang eingebettet gelöst werden, wenn sich der Mensch dem Heiligen Geist und der Heiligkeit Gottes öffnet! Nur das Licht des Heiligen Geistes kann die Finsternis dieser Welt wieder hell und klar machen. Er hilft uns, bei Entscheidungen oder Kämpfen immer das wahrhaft Gute zu wählen, mit unsern Mitmenschen richtig umzugehen, Schwierigkeiten im Geist der Liebe zu lösen, alles in rechter Gesinnung zu suchen und zu gebrauchen, Übel und Gebrechen in Liebe und nicht in Verbitterung zu ertragen, ja den Tod nicht als Feind, sondern als Durchgang zum wahren und endgültigen Leben zu erkennen und so auch trotz aller Bitternisse des Lebens immer auch in einem Geist der Freude und des Friedens voranzuschreiten, der zwar gefühlsmäßig nicht immer im Vordergrund stehen kann, aber im tiefsten dort, wo der Mensch sich dem Heiligen Geist in Glaube, Hoffnung und Liebe öffnet, auch in schweren Prüfungen nicht ganz verloren gehen kann.
Das lehrt uns auch Maria durch ihr Leben und durch ihren guten Rat. Bitten wir besonders heute, da jeder menschliche Rat bezüglich der Not der Kirche zu versagen droht, um die Hilfe des Rates von oben, vom Heiligen Geist, der allein diese Not zu beheben weiß und auch beheben wird. Maria aber, die Braut des Heiligen Geistes, die ihr Ohr ganz dem Willen Gottes geöffnet hat, möge auch uns die Gnade erbitten, trotz der menschlichen Aussichtslosigkeit das Vertrauen auf Gott nicht zu verlieren und auf Seinen leisen, aber treffsicheren Rat, auch nicht zu verzichten, der allein die Gewalt und Vollmacht hat, all die Mächte der Finsternis zu vertreiben und das Licht der Liebe und der Wahrheit wieder zum Siege zu führen!
Sie führe besonders auch die Seelen der Menschen, damit sie sich diesem Licht öffnen und die Liebe des Heiligen Geistes einlassen, so dass ein Hirt und eine Herde für alle wieder sichtbar werde!

Thomas Ehrenberger

Gebet zur Mutter vom guten Rat:

Alles möchte ich Dir erzählen,
alle Sorgen, die mich quälen,
alle Zweifel, alle Fragen,
möcht’ ich, Mutter, zu Dir tragen:

Wege, die ich selbst nicht kenne,
liebe Namen, die ich nenne,
Schuld, die ich mir aufgeladen,
andern zugefügten Schaden.

Ärgernis, so ich gegeben,
all mein Wollen, all mein Streben,
mein Beraten, mein Verwalten,
mein Vergessen, mein Behalten,
mein Begehren, mein Verzichten,
und mein Schweigen und mein Richten.

Alle kleinen Kleinigkeiten,
die so oft mir Müh’ bereiten.
Jedes Lassen, jede Tat,
Mutter, Dir vom guten Rat
leg ich alles in die Hände,
Du führst es zum rechten Ende.
Amen.

 

 

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